Kita Schatzkiste in Eislingen/Fils

Markanter Baustein


Kita Schatzkiste in Eislingen/Fils

dauner rommel schalk architekten, Göppingen


Kindergärten sind Orte für die Frühförderung und die pädagogische Betreuung unserer Kinder. Neben engagierten und kompetenten Erzieherinnen und Erzieher ist auch die Umgebung ein wichtiger Faktor für die optimale Früherziehung. Bei der Planung neuer Wohnquartiere wird auch die Schaffung von Kindergartenplätzen beachtet. So entstehen entsprechende Neubauten, die nicht nur ein kindgerechtes Umfeld schaffen, sondern auch in die umgebende Bebauung integriert werden müssen und gegebenenfalls neue städtebauliche Akzente setzen.

Um den Bedarf an Kindergartenplätzen im Stadtteil Eislingen-Süd zu decken, wurde von der ansässigen Stadtverwaltung für einen vorgesehenen Kita-Neubau ein Grundstück direkt an der Schnittstelle zwischen bestehender Wohnbebauung und einem neu geplanten Wohngebiet gewählt. Es grenzt im Süden an nicht bebaubare Streuobstwiesen und wird zukünftig östlich und westlich von Neubauten umgeben sein. Das Gelände, das in Richtung Süden ansteigt, war zuvor unbebaut und wurde landwirtschaftlich genutzt. Um ein qualitätsvolles, wirtschaftliches und nachhaltiges Gebäude zu erhalten, lobte die Stadt Eislingen im Jahr 2018 eine Mehrfachbeauftragung in Anlehnung an die Richtlinien für Planungswettbewerbe aus. Es nahmen vier Architekturbüros teil. Die Jurysitzung fand im November 2018 statt und vergab an das Architekturbüro dauner rommel schalk architekten den 1. Preis. Die Beauftragung für die weitere Planung erfolgte im Februar 2019.

Entstanden ist im Jahr 2022 ein markanter Bau, der dem zukünftigen Wohngebiet eine architektonische Orientierung bietet.

Städtebauliche Einfügung

Eine Kindertagesstätte in einem Wohngebiet nimmt eine zentrale Funktion ein, da sie über Jahre Anlaufpunkt für junge Familien ist. Durch ihr signifikantes Erscheinungsbild setzt sich die neue Kita von der umgebenden Bebauung ab und unterstreicht damit ihre Sonderrolle im Viertel. Der skulpturale Baukörper öffnet sich mit einladender Geste zur Straßenecke und bietet durch das weit auskragende Vordach eine geschützte und leicht erhabene Vorzone. Die nach außen massiv wirkende Hülle umfasst das Grundstück dreiseitig und schafft damit einen räumlich gefassten grünen Freibereich der sich in Richtung Süden zu den Streuobstwiesen öffnet.


Architektonisches Konzept

Die äußere Hülle des Gebäudes besteht aus einer doppelschaligen Sichtbetonwand mit Kerndämmung und kann damit die ansteigende Topographie perfekt auffangen. Die vertikale Lastabtragung im Gebäudeinneren erfolgt lediglich über im Trockenbau versteckte Stahlstützen. Damit bleibt das Gebäude für eine in der Zukunft etwaige geänderte Nutzung flexibel. Die Fensteröffnungen der Nebenräume und der Ruheräume im Erdgeschoss erhalten zum Schutz der Privatsphäre eine Vorhangfassade aus floral perforierten Alupaneelen. Als Kontrast zum Sichtbeton der Außenwände sind alle von den Kindern genutzten Aufenthaltsräume an Wand und Decke mit einer Holzverkleidung versehen, die in Verbindung mit dem Bodenbelag aus farbigem Kautschuk den Innenräumen gemäß der Devise „harte Schale – weicher Kern“ einen warmen Charakter verleihen.

Gebäudeorganisation mit Südausrichtung

Die Energieversorgung erfolgt über eine Luft- Wärme-Pumpe und über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach über dem Obergeschoss. Mit Ausnahme der Ruheräume orientieren sich alle Aufenthaltsräume der Kinder zu den Außenanlagen nach Süden. Die Krippenkinder befinden sich im Erdgeschoss mit direktem Zugang ins Freie wohingegen die Gruppenräume der älteren Kinder im Obergeschoss gelegen sind. Der Mehrzweckraum ist das Bindeglied zwischen Eingangsbereich und Garten und erzeugt bei geöffneten Trennwänden einen weiträumigen Spiel- und Veranstaltungsbereich. Alle dienenden Räume orientieren sich nach Norden und sind direkt mit dem Foyer verbunden. Die Haupttreppe liegt zentral und macht mit seiner langgezogenen Stufenanlage das Treppensteigen zum Erlebnis.


Terrassierte Freianlage

Der Außenspielbereich ist aufgrund des ansteigenden Geländes terrassiert. Im Zusammenspiel mit den flankierenden Technik- und Außengeräteräumen werden durch Vor- und Rücksprünge die notwendigen Flächen für die einzelnen Spielgeräte und Aufenthaltsbereiche geschaffen. Eine zentrale Promenade verbindet die Ebenen mittels Stufen und Rampen.


dauner rommel schalk architekten

dauner rommel schalk architekten ist ein Architekturbüro mit Standort in Göppingen und in Stuttgart. Das Betätigungsfeld erstreckt sich von Städtebau und Hochbau über die Gestaltung von Freianlagen bis hin zur Energetischen Sanierung. Das Architektenteam schöpft aus dem Erfahrungsschatz vielfältiger Projektbearbeitungen, erfolgreicher Wettbewerbsteilnahmen und langjähriger Lehrtätigkeit. Die Entwürfe entwickeln sich in intensiver Zusammenarbeit mit Nutzer und Auftraggeber, mit dem Ziel, gemeinsam die bestmögliche Lösung zu finden. Am Ende steht eine auf alle Gegebenheiten zugeschnittene Maßarbeit, die Dauerhaftigkeit und qualitätvolle Architektur vereint.

Projektinformationen

Objekt: Kita Schatzkiste in Eislingen/Fils

Architekten: dauner rommel schalk architekten, Göppingen
(www.daunerrommelschalk.de)

Fotos: Julian Bauer/TilmanSchalk


U.A. BETEILIGTE FIRMEN

Carl Stahl ARC GmbH
D-73079 73079

INTEGRIS Sachverständigengesellschaft mbH
D-68229 Mannheim

Kurfess Gebäudetechnik GmbH
D-73312 Geislingen