Ersatzneubau Sporthalle Fasanenhofschule Stuttgart

Aktivität fördern


Ersatzneubau Sporthalle Fasanenhofschule Stuttgart

dasch zürn + partner, Stuttgart


Bewegung ist nicht nur gut für die körperliche, sondern auch für die geistige und soziale Entwicklung. Aber die sportliche Betätigung braucht Raum und desto ansprechender dieser gestaltet ist, desto lieber halten sich Sportbegeisterte hier auch auf. Gerade für Kinder und Jugendliche müssen Orte geschaffen werden, die ein zeitgemäßes Bewegungsangebot bieten und sowohl funktional als auch ästhetisch zum Wiederkommen einladen – denn „das Auge bewegt sich mit“. Neben mehr öffentlichen Freizeit- und Sportangeboten muss auch in Schulen der Fokus auf vielfältige Sportplätze und -hallen gelegt werden. Mit der Zeit sind neben den Schulgebäuden und Unterrichtsräumen auch die Turnhallen in die Jahre gekommen. Bei den politischen Überlegungen, wie man die Bildungslandschaft in Deutschland reformieren kann, gehen die Ansätze neben mehr Digitalisierung und die Schaffung von mehr Stellen für Lehrkräfte schon seit längerem auch in Richtung der Erneuerung von Gebäudestrukturen und das Potential, das in einer neu gedachten Schularchitektur steckt. Denn oft stehen dem Aufbau einer neuen Lernkultur die alten und wenig ansprechenden Schulgebäude, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen, entgegen. Die neuen Bauten müssen verschiedenen Ansprüchen gerecht werden. Dies betrifft auch die schulischen Sportstätten, die neben veralteten Geräten auch im Hinblick auf den Zustand der Sporthallen, Umkleideräume und sanitären Anlagen häufig nicht mehr zeitgemäß sind. Auch eine Mischnutzung wird verhindert, da auch Sportvereine eine moderne Infrastruktur benötigen bzw. bevorzugen. Der Neubau einer Schulsporthalle kann so neben dem schulischen Angebot auch für die nähere Umgebung zum Anziehungspunkt werden. Die Grundschule Fasanenhof verfügte über eine Turnhalle, die nicht mehr zeitgemäß war und einen zukunftsfähigen Schul- und Vereinssport nicht mehr ermöglichte. Gegenstand und Ziel eines Wettbewerbs, welcher von der Landeshauptstadt Stuttgart ausgelobt wurde, war die zeitgemäße und qualitätsvolle architektonische Planung eines Neubaus mit einer basketballtauglichen Großsporthalle von 18 Meter Breite, 32 Meter Länge sowie einer Höhe von sieben Metern mit 100 Sitz- und 50 Stehplätzen. Die angrenzenden Freiflächen sollten weitestgehend erhalten bleiben. In das architektonische Konzept sollte der Neubau einer 4-Zimmer-Hausmeisterwohnung integriert werden. Nachdem das Architekturbüro dasch zürn + partner 2015 den 1. Preis im Wettbewerb gewonnen und den Auftrag erhalten hat, konnte das erste Entwurfskonzept in seinen Grundzügen bis zur Baufertigstellung 2022 im Wesentlichen erhalten bleiben. In der Planungs- und Ausführungsphase erfolgte lediglich die Konkretisierung des Entwurfskonzeptes. Der Entwurf von dasch zürn + partner sah vor, einen lebendigen identitätsstiftenden Ort zu schaffen, an dem sich Schüler*innen, Lehrer*innen und Besucher*innen gleichermaßen wohlfühlen. Hierzu tragen im Wettbewerbsentwurf zum einen die Holzoberflächen bei, zum anderen der geschützte Außenbereich im Inneren des Grundstücks.

IDENTITÄTSSTIFTENDER ORT

Die neue Sporthalle nimmt die Straßenflucht der bestehenden Schule auf und ergänzt diese zu einer Gesamtanlage. Mit der Gebäudestellung entstehen klar definierte Freibereiche: die sich in einen repräsentativen Vorplatz, einen aktivitätsfördernden Pausenhof – der an Außensportanlagen angrenzt – und die Lehrer- bzw. Vereinssportlerparkplätze aufteilen. Die Sporthalle öffnet sich mit einer großzügigen Verglasung zum Freibereich. Aktivität und Lebendigkeit können in die neue Sporthalle hinein- und wieder herausgetragen werden. Es entsteht eine intensive Verknüpfung zwischen innen und außen. Zwei Sitzstufenreihen und ein Stehplatzumgang auf der Längsseite bieten freie Sicht auf die Schul- und Sportveranstaltungen und die Freibereiche. Die Hauptzugänge zu Schule und Halle erfolgen vom überdachten Zwischenbereich aus. Ergänzend dazu gibt es separate Zugänge zur Hausmeisterwohnung und für Vereine außerhalb des Schulgeländes.

FLEXIBLE NUTZUNG

Das Erscheinungsbild der Sporthalle wird vom Wechselspiel der holzbekleideten Außenwände mit den Verglasungen und den drei Oberlichtsheds bestimmt, in die auch die Hallendachträger integriert sind. Als Schulsporthalle und für den Vereinssport ist das Gebäude für bis zu 150 Besucher ausgelegt, die auf einer flachen Tribüne mit zwei Sitzreihen sowie Stehplätzen dahinter Platz finden. Des Weiteren können Halle und Foyer auch für schulische Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen genutzt werden.


DASCH ZÜRN + PARTNER

Die beiden Architekten Joachim Zürn und Helmut Dasch lernten sich bei Behnisch & Partner kennen und gründeten 1986 das Architektenbüro dasch zürn architekten in Stuttgart. Von 1995 bis 2012 firmierte das Büro mit Kay von Scholley als drittem Partner unter dem Namen dasch zürn von scholley. Seit 2017 ist Sebastian Kittelberger offiziell gleichberechtigter Partner. Fortan firmiert das Architekturbüro unter dem Namen dasch zürn + partner. Sebastian Kittelberger leitet das Büro in München. An den beiden Standorten Stuttgart und München arbeiten ca. 30 Mitarbeiter*innen an anspruchsvollen Projekten. Vorwiegend wird national für öffentliche Auftraggeber gebaut. Der Schwerpunkt liegt auf Schulen, Feuerwehren, Veranstaltungsgebäuden, Sportstätten, Kirchen und anderen öffentlichen Bauprojekten. Dabei ist die Teilnahme an Architekturwettbewerben für das Büro von zentraler Bedeutung. Ein Großteil an Aufträgen wird aus gewonnenen Wettbewerben generiert. Ob Neu- oder Umbau, ob Erweiterungen oder Modernisierung – dank ihrer umfassenden Ausbildung sind die Architekt*innen in allen Bereichen kompetente Ansprechpartner. Es wird auf Kommunikation und Austausch gesetzt. Gemeinsam im Team werden Ideen entwickelt und kreative Prozesse gesteuert.

Projektinformationen

Objekt: Ersatzneubau Sporthalle Fasanenhofschule, Stuttgart

Architekten: dasch zürn + partner, Stuttgart
(www.dzpa.de)

Fotos: dasch zürn + partner/Henrik Schipper Photography


U.A. BETEILIGTE FIRMEN

Ingenieurbüro Wagner
D-72762 Reutlingen